Donnerstag, 30. Oktober 2008

Sommer, Sonne, Sonnenschein

Nachdem das chinesische Wetter uns einen Ausblick auf kommendes Herbst- und Wintewetter gewährt hat, scheint heute endlich wieder die Sonne. Nach nunmehr 6 Tagen Regen wurde es auch langsam Zeit. Die erste Ation heute war, die seit Tagen nasse Wäsche auf die Wäscheleinen auf dem Dach zu hängen. Gestern noch lief ich mit Pulli und dicker Jacke herum, heute sitze ich im T-Shirt hier. Der Regen hatte uns einen dicken Strich durch unsere gestrigen Tagespläne gemacht: Zum Einen kam Herr Hahl nicht zu uns durch, weil duch das viele Wasser viele Steinschläge entlang der Straße ausgelöst wurden, zum Anderen konnten wir aus dem gleichen Grund nicht nach Fu Gong fahren. Wobei das wohl eher aus schutz vor herabfallenden Steinen, als durch die blockierte Straße zustande kam. Als wir unserem Headmaster erzählten, dass wir nach Fu Gong wollen, sagte er: "Es regnet!" Wir: "Ja und!" Nun, die Diskussion setzte sich fort, und es stellte sich heraus, dass Na Ma, Hannas Nachbarin, fahren durfte. Auf unsere Nachfrage sagten die Beiden: "Ihr seid Deutsche und sie ist Chinesin. Und es gibt sowiso viel mehr Chinesen als Deutsche!" Auf die Bitte, uns genau zu erklären wo das Problem liegt, sagten sie uns ein simples "You can't go." Nun, heute scheint die Sonne, heute können wir fahren. Und genau das tun wir jetzt auch.

Jannik

Sonntag, 26. Oktober 2008

Freiheit

Es ist lange her, dass ich einen umfassenden Artikel hier verfasst habe. Nun ist es wieder so weit.



Seit die Schulbehörde unsere Schule auf ihrer Liste als "in Ordnung" abgehakt hat, findet wieder halbwegs regelmäßiger Unterricht statt. Es kommt zwar vor, dass ich vor einem leeren Klassenraum stehe und mir dann erst auf Nachfrage gesagt wird, dass die Schüler grade im Gemüsegarten beschäftigt sind, aber dann gibt es Tage, da haben Hanna und ich 6 Stunden lang die Vorschulklasse. DAS ist anstrengend. Wenn ich dann aber meine reguläre Klasse habe, so funktioniert der Unterricht inzwischen richtig gut. In den letzten Tagen habe ich in allen meinen Klassen einen kleinen Durchbruch erlebt: Ich habe es endlich geschafft ihnen "My name is ..." und "Whats your name?" zu vermitteln. Jede(r) meiner Schüler(innen) kann jetzt auf die Frage "What's your name?" "My Name is..." antworten. Endlich. Ich bin dann immer sehr gut gelaunt in der Stunde und es ist vorgekommen, dass ich den Schülern 5 Minuten früher die Pause gegönnt habe. Was ich als Nächstes angehe, weiß ich noch nicht. Ich werde mich morgen mal wieder ausgiebig hinsetzen müssen, den Unterricht für die kommenden Stunden vorbereiten.



In den letzten Tagen haben wir erreicht, dass wir uns weitestgehend frei bewegen können. Kam uns bei unserem ersten kleinen Spaziergang durchs Dorf doch nach 3 Minuten eine Lehrerin nachgelaufen um uns wieder "einzufangen", so klappte es dann beim 2. Versuch. Inzwischen durften wir sogar Carl und Annelie besuchen und haben eine Shopping-Tour nach Fu Gong unternommen. Dort habe ich mir nun endlich Tee gekauft. Alles ohne Begleitung. Erfolgreich. Und jedes Mal heile nach hause zurückgekehrt.



Nun warten wir auf Herrn Hahl, unseren Betreuer. Eigendlich kommt er immer Mittwochs, doch diese Woche musste sein Besuch leider ausfallen, da seine chinesische "Managerin" es versäumt hatte, ihm ein Auto zu organisieren. Wir hoffen, dass es diese Woche etwas wird, denn wir haben viel mit ihm zu besprechen. Zum Einen haben wir endlich sämtliche Bauteile für unsere Dusche in Fu Gong gesichtet und wollen unsere Bauplne mit ihm besprechen, zum Anderen wollte er mir Inforationsmaterial zur Wasseraufbereitung mitbringen. Dann stehen Themen wie die Ausstattung der Vorschule oder des Kunstunterrichtes auf dem Plan. Und wir brauchen frisches Trinkwasser.



Es wird kälter und kälter so langsam beginne ich darüber nachzudenken wie ich den 2cm breiten Spalt unter meiner Tür abdichten kann. Außerdem muss ich mit dem Headmaster reden, damit eine fehlende Scheibe in meinem Fenster ersetzt wird. Der Winter kommt, die Temperatur soll hier zeitweise unter 0° C sinken. Wir sind gespannt.



In 5 Tagen steht der Besuch von Frau Qien und Herrn Jochimsen in Begleitung eines Kamerateams an. Heute wurde in windeseile zusammengefasst was wir präsentieren, was wir erzählen und vorzeigen können. Außerdem haben Aufräumarbeiten in meinem Zimmer begonnen.

In Zusammenhang mit Herrn Jochimsens Besuch ist ein Treffen aller Freiwilligen mit Herrn Hahl und Herrn Jochimsen geplant, momentan auf den 15.11. angesetzt. Dort sollen Ideen für Investitionen besprochen und diskutiert und in einer demokratischen Abstimmung das Geld verteilt werden.



In unserem Dorf war Bürgermeisterwahl! Und diese wurde auf unserem Schulhof abgehalten:

Wie die Wahl ausgegangen ist, weiß ich nicht.



Bis zum nächsten Mal



Jannik



PS: Eine Bitte habe ich noch: Möge jeder, der diesen Bericht liest, sich im Guestbok verewigen, damit ich einen Überblick bekomme, wie viele Personen mitlesen. DANKE!

Freitag, 24. Oktober 2008

Soziale Unterschiede

Ich schreibe hier die heutigen Ereignisse sehr kurz und emotionslos, weil ich noch viel zu aufgeregt bin, um auführlich nüchtern zu berichten.


Grade hatten wir eine Schülerin mit stechenden Schmerzen rechts über der Hüfte.
Keiner hat ein Auto, keiner will ein Taxi bezahlen bzw will eins anrufen (ich würds ja zahlen!) und man sagt uns nicht genau was sie hat.
Jetzt kommen ihre Eltern und holen sie ab. Zu fuß. Mit ner Blinddarmentzündung.

Obwohl man sie alle 10 minuten zum klo tragen muss liegt sie weiterhin im massenschlafraum dicht an dicht mit den anderen, anstatt sie, wie von Hanna vorgeschlagen, im Lehrerzimmer unterzubringen. Das sei nicht möglich, das sähe unschicklich aus.

Ich hätte passende Medizin, aber nichtmal ein leichtes Schmerzmittel ist drin.

Soweit die Fakten. Näheres zu den letzten Tagen und diesem Ereignis wenn ich mich beruhigt habe und wieder "verantwortungsvoll und bedacht" schreiben kann.


Jannik

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Radiointerview

Vor einiger Zeit habe ich ein Radiointerview gegeben. Hier nun endlich der Mittschnitt:


für DSL-Verbindungen:

Mitschnitt NDR -


für ISDN-Verbindungen:

Mitschnitt NDR ISDN optimized -

Have fun

Freitag, 17. Oktober 2008

Prüfung bestanden!



Danktagelangem schrubben haben wir nun die Schulüberprüfung im dritten Anlauf überstanden! Ich muss aber auch sagen: Es sieht hier wie geleckt aus. Nirgens liegt auch nur ein bischen Dreck. Toll! Ich habe mich heute in dieser Stimmung inspirierenlassen und meine Fenster geputzt. Hier ein Vergleich vorher - nachher:






Morgen sind die Wände dran.



Heute war wieder Tanz-Tag:


Ich habe immernoch Probleme mit dem Nachsprechen, die klasse heißt immernoch Jannik, aber ich hatte heute das Gefühl, dass es langsam besser wird. Wir werden sehen.


Jannik

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Eingelebt?

Wenn man sich hier eingelebt hat, fallen einem Dinge auf, die vorher verborgen blieben. Am deutlichsten steigert sich wohl die Wahrnehmung für die Kinder hier. Man bemerkt, wenn man im Unterricht in die vielen Gesichter schaut viele, denen die Sorge ins Gesicht geschrieben steht. Hier an der Schule haben sie ein festes Dach über dem Kopf, ein Bett, auch wenn sie dies meist teilen müssen, sie bekommen zu essen und werden unterrichtet. Doch wie sieht es bei ihnen zu hause aus? Wie leben die Eltern? Das kleine Geschwisterkind?


Viele Kinder sind krank. Hautkrankheiten sind das häufigste Krankheitsbild. Oft sieht man zwei Kinder zum Schultor hereinkommen, das Eine hat eine Infusion gelegt bekommen, das Andere hält die Ampulle hoch. Sie enthält eine klare Flüssigkeit, wir vermuten, es ist einfache Kochsalzlösung. Es hat eine Weile gedauert, bis ich eine Idee hatte, was die Ursache der ganzen Krankheiten sein könnte.
Die Kinder trinken hier das Wasser direkt aus der Leitung, ohne es vorher abzukochen oder zu reinigen. Da das Wasser hier stark verschmutzt ist, könnte das eine Ursache für die Hautkrankheiten sein. Was die Infusionen angeht, so glaube ich, dass diese verlorenes Wasser ersetzen sollen - durch die bakterielle Verseuchun des Wassers haben die Kinder hier ständig Durchfall. Dehydration ist die Folge, Wassermangel, der intravenös behoben wird.
Wie kann man dieses Problem lösen? Nun... Durch sauberes Trinkwasser. Doch wie versorgt man 370 Kinder mit klarem Trinkwasser? Da kommt eigentlich nur Wasseraufbereitung in Frage, doch die ist kostspielig. Gestern war Herr Hahl dann hier und ich habe ihm das Anligen geschildert. Er war begeistert und erzählte mir, dass er für seine Projekte in Afrika mit einer deutschen Firma zusammenarbeite die Wasseraufbereitungsanlagen baue und nach Afrika schicke. Diese Geräte seien so leistungsstark, dass sie wahrscheinlich nicht nur die Schule, sondern gleich das ganze Dorf mit Trinkwasser versorgen könnten. Nächste Woche wird er mir Datenblätter zu den Geräten mitbringen, wir werden das genau ausarbeiten und hier dann der Schulleitung präsentieren. Ich hoffe auf Erfolg, das würde die Lebensqualität hier erheblich steigern.

Was die Dusche angeht, so wird einfacher schwarzer Schlauch oder schwarzes Rohr mit kleinem Durchmesser als Eigenbau-Solaranlage verbaut werden. Ich denke, dass wir damit vielleicht schon nächste Woche anfangen können. Wir müssen nurnoch eine Mischbatterie, die Schläuche, Bambus für die Duschkabinen und ein bischen Werkzeug besorgen, sowie das grüne Licht vom Schulleiter bekommen, dann gehts los.


Seit einigen Tagen herrscht hier an der Schule Ausnahmezustand.
Die Regierung hat sich zu einer Inspekton angekündigt. Seit tagen schrubben, putzen und polieren hunderte kleiner Kinderhände das geamte Schulgelände. Ich helfe immer fleißig Wassereimer schleppen und rufe damit - besonders bei den Mädchen - große Tuschel- und Kicherarien hervor. Dort wo Wasser und Waschpulver nichts mehr ausrichten, also an etwa 80% der Wandfläche, greift man zu härteren Maßnahmen: feines Schmirgelpapier. Damit rieselt der Dreck wie von selbst von der Wand. Der Gang vor meiner Tür wird gerade das vierte Mal in drei Tagen gewischt. Gestern fiel um 7:00 Uhr morgens ein 60 Kinder großer Putztrupp in den Gang ein, und schrubbten laut schnatternd drauf los.


Außerdem existierte an der Mauer neben dem Eingang ein Schriftzug, der der Regierung offensichtlich nicht gefallen hätte - Kurzehand wurde er mit großen Papierbögen abgedeckt, auf die dann Fotos aufgeklebt wurden. Auch Hanna und ich sind mit einer Fotografie darauf verewigt.Im Zuge dieser Grundreinigung fällt seit einer Woche mein Unterricht aus.


Vorgestern war es dann auch soweit, meine Wäschevorräte waren restlos erschöpft. Also musste ich waschen. Hanna und ich haben uns unsere dreckige Wäsche gepackt und sind zum Wasserhahn gezockelt. Große Schüssel, Wasser rein, Waschpulver rein, alles einweichen, kneten, knuddeln, schrubben, rühren. Es war stockfinster, als wir alle Sachen ausgewaschen hatten. Dann hängten wir das Ganze auf die Leine. Oh Wunder - Am Abend des nächsten Tages war alles trocken und nicht ein einziges Teil hatte Waschmittelflecken. Eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass wir vollkommen blind gewaschen haben.



Zukünftig würde ich gerne für ein wenig Freizeitbeschäftigung sorgen. Ein wenig Spielzeug anschaffen. Momentan ist die Lieblingsbeschäftigung hier, diese Tiere

an den Flügeln zu packen und in die Luft zu werfen. Da kann man noch dran arbeiten.
Und genau das tue ich jetzt.
Jannik

Dienstag, 14. Oktober 2008

Hannas Zusammenfassung

kann man wegen des beträchtlichen Umfanges hier lesen.

Jannik

Montag, 13. Oktober 2008

Zusammenfassung

Nach nunmehr 13 Tagen hier will ich mein erstes Resumee verfassen.
In dieser Zeit habe ich viel über die chinesische Kultur gelernt,vieles mir Neues gesehen, Manches erschreckend, viel Bewegendes. Seit unserer Ankunft erfahren wir hier sehr große Herzlichkeit, teilweise ist es ein wenig beänngstigend wie weit Das reicht. Ich wollte mir vorgestern in dem kleinen Laden bei uns an der Schule eine Flasche Wasser kaufen. Als ich bezahlen wollte, weigerte sich der Mann, mein Geld anzunehmen. Ich habe es 5 Minuten lang versucht, aber er lächelte mich freundlich an und wehrte immer wieder ab. Dieser Mann ist arm. Trotzdem bestand er darauf, mir diese Flasche zu schenken.
So wurden wir sehr herzlich empfangen, die Lehrer standen Spalier und nahmen uns unser Gepäck ab sobald wir aus dem Bus gestiegen waren. Uns wurden die Zimmer gezeigt, uns wurden die Betten bezogen, Vorhänge aufgehängt, Tische herangeschafft und Stühle besorgt. Damit hatten wir nicht gerechnet. Na Ma, Hannas Nachbarin, die ein wenig Englisch spricht nahm uns von der ersten Minute an unter ihre Fittiche. Seit dem Lernen wir von ihr Chinesisch und sie von uns Englisch. Sie teilt sich eine Küche mit uns, sie Kocht jeden Tag für uns und wenn wir nicht mittlerweile energisch genug auftreten würden, würde sie auch noch jedes Mal den Abwasch machen. Es ist schwierig hier Fuß zu fassen und alltägliche Aufgaben zu übernehmen, zumindest jetzt, nach erst 2 Wochen.

Dann kamen die Kinder.

Was soll ich sagen. Es ist unglaublich. Momentan bringt man uns eine Mischung aus Scheu, Interesse und "Grenzenerforschung" entgegen. Wenn ich die Treppe herunterkomme, und es ist grade Pause, viele Schüler hasten oder stehen herum, dann habe ich immer sofort Platz. Nachdem ich ein Paar Tage hier war, meine ersten Unterrichtsstunden hinter mir hatte, passierte es schonmal, dass ich eine Horde "Hello!" schreiender Erstklässler als Schatten hatte, der sich kichernd auflöste, wenn ich mich umdrehte. Es passiert, dass Viertklässler an mir vorbeikommen und "How are you" sagen. Ich bin dann immer zutiefst erfreut.
Ohnehin war ich nach meinen ersten Unterrichtsstunden begeistert von den Schülern hier. Sie sind zwar geprägt von dem hier vorherrschenden Unerrichtsstil "Vorsprechen und Nachsprechen" dem ich zur Zeit noch wenig abgewinnen kann, da es zu Problemen führt, aber sie sind sehr schlau. Das Problem wird bei Übungen wie "My name is ..." sichtbar: Wenn ich sage "My name is Jannik" und dabei auf mich zeige, dann heißt plötzlich die gesamte Klasse Jannik. Mittlerweile melden sich die Schüler freiwillig, sie haben gemerkt, dass ich niemanden zwinge an die Tafel zu kommen.
Das Zusammenleben hier an der Schule wird durch ebendieses Vor- und Nachsprechen, aber an manchen Abenden auch durch diverse Tänze mit allen Schülern geprägt. Es sieht beeindruckend aus, wenn 300 Kinder kollektiv chinesische Tänze darbieten.

Nun sind wir nach 13 Tagen langsam soweit, unsere ersten Projekte in Angriff zu nehmen, an erster Stelle auf der Liste stehen ein bis 2 Duschen. Danach kommt der Schulgarten und der Kunstunterrcht dran.


Ich melde mich wieder und freue mich in der Zwischenzeit über jedn Eintrag im Gästebuch.

Jannik

Sonntag, 12. Oktober 2008

Neue Hütte, neues Glück

So, es ist vollzogen, ich bin umquartiert. Das alte Zimmer war deutlich schöner, aber ich werde mich wohl arrangieren. Wir werden sehen. Jetzt bau ich erstmal mein Moskitonetz auf, dánn gibts Fotos von derneuen Behausung.

lg
Jannik

Samstag, 11. Oktober 2008

Zimmergenossen


Man bekommt nachts viel Besuch, z.B. von sowas:

So fängts an...

Nachdem ich mich nun nach 11 Tagen hier langsam häuslich in meinem Raum eingerichtet habe, erreicht mich heute die Nachricht: "Pack deine Sachen, du musst umziehen, in deinen Raum kommt 'ne Bibliothek, und zwar schon heute Nachmittag, also Beeil dich!"

Wer mich kennt, weiß wie begeistert ich von dieser Idee war und bin. Endlich hängt das Moskitonetz richtig, alle Bilder an den Wänden, Haken, Vorhänge, alles da, nur: Ich muss raus. Toll. Naja, was solls, packe dann mal weiter... shit.

Jannik

Mittwoch, 8. Oktober 2008

So langsam stellt sich Alltag ein

Ja. Was soll ich sagen. Es wird gaaaanz langsam zum Alltag hier. Unsere Gastgeber sind nach wie vor sehr um unser Wohl besorgt;-) Es trampelt grade eine Horde Schüler wie ein Rudel Elefanten duchs Gebäude, das klingt, als würde hier alles einstürzen. Ansonsten ist mein Zimmer soweit eingerichtet, mittlerweile lässt sichs leben. Naja, der Unterricht läuft gut, das sind wirklich helle Köpfe hier. So langsam sind wir soweit, dass wir mit unseren Projekten anfangen können. Das erste Projekt wird ne Dusche, oder besser 2 Duschen sein. Schaun wir mal.
Ich hoffe ich kann bald mal wieder spannenderes berichten, aba bin grad ziemlich alle, insofern mach ich jetzt mal Schluss.

hel

Jannik

Sonntag, 5. Oktober 2008

Quatschen!?

Aso: Man kann mich per Telefon unter 04532 2746 235 erreichen.

Samstag, 4. Oktober 2008

Von chinesischen Riten

Leute, in dem Vertrag, den ich in Liu Ku unterschreibe sollte, stand „No exzessive drinking!“ Tja, den Vertrag mussten wir wohl oder übel heute brechen, Carl und Annelie waren zu Besuch, und wir gingen ins „Restaurant“ vor der Schule. Annelie und ich haben bestimmt 20 kleine Becher Bier getrunken, was sich, wenn man den ganzen Tag nichts isst, doch deutlich bemerkbar macht. Jetzt, nachdem ich geduscht habe, geht’s wieder, aber vorher… So wie es aussieht bekommen wir in den nächsten Tagen Internet, was ja ne erfreuliche Sache wäre. Endlich alle Texte online und Skype und MSN und ICQ und und und… Leute ich hab euch alle ganz schrecklich lieb.
Jannik

Donnerstag, 2. Oktober 2008

Die Kiddys…

…sind da!
Das bedeutet für uns, dass wir eben erfahren haben, dass wir morgen JEDE Klasse eine Stunde lang (45 Minuten) unterrichten sollen. Das bedeutet für uns: Nachtschicht. In Windeseile wird Unterricht vorbereitet, denn bisher gingen wir davon aus, erst am 6.10. loszulegen. Naja, wird schon. Aber süß sind sie. Hunderte kleiner Chinesen. Wie im Ameisenhaufen sind sie über die Schule hergefallen. Sie haben geputzt, den Garten sauber gemacht und Essensvorräte geschleppt. Ich habe geholfen wo ich konnte. Dass heute Reis für fast 300 Schüler gekocht wurde, hatte zur Folge dass wir heute warmes Wasser zum duschen hatten, denn der holzgefeuerte Kessel, der den Dampf erzeugt, mit dem der Reis gegart wird, erzeugt auch gleichzeitig heißes Wasser für einen 2-Kubikmeter-Kessel. Naja, ich arbeite dann mal weiter…
Let‘s rock
Jannik

Mittwoch, 1. Oktober 2008

Total neu

Hey! Nach meinen ersten anderthalb Tagen hier gibt’s einiges zu erzählen… Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll! Also. Ankunft hier: Die Lehrer hatten sich aufgestellt, uns zu empfangen. Kaum hielt der … Transporter (das Fahrzeug kam dem wohl am Nächsten), machten die Lehrer sich wie die Ameisen über unser Gepäck her, und schleppen es emsig in unsere Zimmer. Sofort arbeiteten Alle fieberhaft daran, unsere Zimmer einzurichten. Betten wurden gemacht, Vorhänge aufgehängt und Tische und Stühle herangeschafft. Während dieser Phase wurden wir mit kaltem Trinkwasser versorgt. Sie sind ja schon übermäßig gastfreundlich, die Chinesen. So wurden wir direkt von Hannas „Nachbarin“ eingeladen, sie hat uns eine Menge Obst geopfert. Daraufhin mussten wir in des Schulleiters Wohnung Platz nehmen, und noch mehr Obst sowie gefüllte Teigtaschen sowie anschließend in Honig (hier unglaublich wertvoll!) gedipptes Fladenbrot essen. In Ruhe ließ man uns erst, als wir vor Müdigkeit fast zusammengebrochen sind. Da hatten wir dann zwei Stunden um uns zu erholen, danach ging’s direkt weiter: Die gesamte Truppe, Schulleiter, Übersetzerin, Nachbarin sowie Sohn des Schulleiters platzen bei Hanna herein, während wir grade versuchten ihr Moskitonetz aufzuhängen. Small talk ohne Ende. Dann, wir saßen bei mir im Zimmer, rief der „Headmaster“ uns herunter, führte uns in die Küche und kochte für uns. Danach zeigte er uns, wo wir Duschen können. Abends saß man noch ein bisschen zusammen, dann gingen wir schlafen. Ich hab noch ne Folge Eureka geschaut, dann bin ich in tiefen Schlaf gefallen… Ich bin um 12 Uhr mittags aufgewacht!!! Das war angenehm :-D Das erste Mal ausschlafen seit meiner Abreise. Heute war dann Nationalfeiertag, weshalb auch momentan keine Schüler an der Schule sind, wir haben also noch bis Samstag frei. Heute liefen dann einige betrunkene Chinesen herum, auch unser Schulleiter hatte zeitweise gut einen in der Krone. Nationalfeiertag eben. Ein weiteres Ereignis war der „Stonemoon“ zu dem man uns schleppte. Weiter im Text…. Herr Hahl, unser Begleiter, war hier und hat sich angeschaut, ob wir auch gut untergebracht, glücklich und zufrieden sind. Das sind wir. Sehr sogar. Ja…das war der Tag. Morgen geht’s weiter.